Unterschied Praktikum und Trainee-Stelle
Praktikum und Trainee-Stelle – was sind die Unterschiede?
Das Problem Praktikum und Trainee-Stelle kennen wohl die meisten von uns – den richtigen Job zu finden ist nicht einfach. Auch wenn heutzutage wohl über jeden Job etwas im Internet zu finden ist, so ersetzt das keine praktische Erfahrung. Vielen hilft es, einen Job einfach mal auszuprobieren, um herauszufinden, ob dieser das richtige für einen ist.
Dafür bietet sich ein Praktikum oder eine Trainee-Stelle an. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied dieser beiden Möglichkeiten? Sind es nur zwei Wörter für ein und dieselbe Sache?
Ob Praktikum oder Trainee-Stelle, der Absolvent kann damit vor allem Erfahrungen sammeln und in Wunschberufe reinschnuppern. Ebenfalls ein positiver Nebeneffekt ist, dass man bereits einen Fuß in das Unternehmen bekommt. Wer in einem Unternehmen schon einmal ein Praktikum gemacht hat und sich dabei gut angestellt hat, hat gute Chancen, später einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu erhalten. Praktikum oder Trainee-Stellen sind oft eine Eintrittskarte in den begehrten Job.
Das Praktikum
Ob in der Schule oder im Studium, jeder hat sicherlich schon einmal ein Praktikum absolviert. Ein Praktikum bietet die Möglichkeit, in einen Job hineinzuschnuppern. Meistens dauert ein Praktikum wenige Wochen. Vor allem ein Schulpraktikum dauert oft nur wenige Tage. Es gibt aber auch Praktikas etwas für die Hochschule, die erst ab sechs Wochen beginnen und manchmal auch monatelang andauern.
Der Praktikant lernt die Abläufe im Betrieb kennen und darf bereits selbst einige kleinere Aufgaben kennenlernen. Er kann sich ein Bild vom Betrieb und Job machen und kann herausfinden, ob beides zu ihm passt. Während des Praktikums hat ein Praktikant allerdings keinen geregelten Anspruch auf ein Gehalt. Ein Praktikum ist in der Regel freiwillig und dient der Berufs- oder Arbeitsplatzfindung. Es gibt oft auch keinen Arbeitsvertrag oder Ähnliches. Ein Praktikum gilt als zwangloses hineinschnuppern in einen Beruf, wobei der Praktikant oft noch einer ganz anderen Beschäftigung nachgeht – wie etwa Schule oder Studium.
Wie ein Praktikum gestaltet wird, hängt immer vom Praktikumgsbetrieb ab. Einige sehen den Praktikanten bereits als günstigen Angestellten und überhäufen ihn mit Aufgaben. In anderen Betrieben hat ein Praktikant so gut wie nichts zu tun und langweilt sich. Besser wäre ein Mittelweg aus interessanten Aufgaben, die den Praktikanten allerdings nicht überfordern. Und ein Angestellter ist ein Praktikant natürlich auf keinen Fall. Er soll sich kein Gehalt verdienen, sondern dazulernen und seinen Horizont erweitern. Bei dem richtigen Betrieb für das Praktikum gehört also auch immer Glück dazu.
Die Trainee-Stelle
Anders ist es bei der Trainee-Stelle. Ein Trainee ist meistens jemand, der gerade sein Studium absolviert ist und auf der Suche nach seinem ersten Job ist. Ein Trainee-Programm dient dann dazu, den ehemaligen Studenten zu einer Fach- oder Führungskraft auszubilden. Im Studium gibt es meistens kaum praktische Erfahrungen, so dass ein ehemaliger Student erst einmal einiges an praktischer Erfahrung benötigt. Diese lehrt eine Trainee-Stelle. Es ist somit vergleichbar mit einer firmenspezifischen Ausbildung.
Der Trainee soll im Unternehmen eine praktische Ausbildung in allen Abteilungen erhalten und so für eine spätere Tätigkeit im Unternehmen vorbereitet werden. Ziel ist also ganz klar ein anschließender Arbeitsvertrag in dem Unternehmen, in dem die Trainee-Stelle absolviert worden ist.
Neben Absolventen eines Studiums arbeiten auch Quereinsteiger oder Berufserfahrene oft erstmal als Trainees, wenn sie sich beruflich umorientieren beispielsweise.
Trainees bekommen einen Arbeitsvertrag mit dem jeweiligen Unternehmen. Dieser ist meistens auf zwölf oder auf 24 Monate befristet. Dabei erhalten die Trainees ein festes monatliches Gehalt. Da das Ziel oft die Übernahme einer Führungsposition ist, übernehmen Trainees oft auch eigene Projekte und arbeiten eigenverantwortlich.
Unterschiede zwischen Praktikum und Trainee-Stelle
Aus den Beschreibungen ergeben sich bereits viele Unterschiede zwischen Praktikum und Trainee-Stelle. Ein Praktikant ist meistens ein Schüler oder Student, der unterschiedliche Berufe ausprobieren will, um den richtigen zu finden. Im Gegenteil dazu weiß ein Trainee schon genau, welchen Beruf er einmal ausüben will. Er hat meistens ein Studium absolviert und will in diesem Bereich praktische Erfahrungen sammeln. Ein Trainee hat einen Arbeitsvertrag und erhält ein regelmäßiges Gehalt, was beim Praktikanten meistens nicht der Fall ist. Der Trainee soll außerdem langfristig in dem Unternehmen arbeiten, während ein Praktikant meistens nur für kurze Zeit beschäftigt wird.
Ein weiterer Unterschied ist die Dauer der Maßnahme. Während ein Praktikum meistens nur wenige Wochen andauert, so dauert eine Trainee-Stelle meistens ein bis zwei Jahre.
Der Praktikant führt meistens nur einfache und ungeliebte Aufgaben aus, die die regulären Mitarbeiter gerne loswerden wollen. Ein Praktikant wird auch oft als Last empfunden, weil im Arbeitsalltag wenig Zeit ist, um diesem etwas beizubringen, wenn er nur kurze Zeit im Unternehmen ist.
Ein Trainee hingegen erhält oft eigene Projekte und arbeitet diese selbstständig ab. Er gilt in vielen Unternehmen als richtiger Angestellter und verdienst sich seine Vergütung entsprechend. Ein Trainee soll auch nach seiner Trainee-Stelle im Unternehmen weiterarbeiten, er wird oft auf eine Führungsposition vorbereitet. Ein Praktikant hingegen verlässt nach dem Praktikum das Unternehmen meistens wieder und kehrt nicht mehr dorthin zurück. Eventuell bewirbt er sich später auf einen Ausbildungsplatz im Unternehmen, wofür ein Praktikum natürlich hilfreich sein kann.
Ein Praktikum ist also eher eine kurzlebige Anstellung, die dem Praktikanten den Berufsalltag vermitteln soll. Dabei landet dieser am Ende oft ganz wo anders und arbeitet nie im dem Beruf, in dem er einmal ein Praktikum gemacht hat. Ein Trainee hingegen arbeitet längerfristig in dem Unternehmen und soll auch nach der Trainee-Stelle dort weiterarbeiten.
Praktikum und Trainee-Stelle sprechen also ganz unterschiedliche Interessenten an. Wer ein Praktikum machen möchte, hätte meistens gar nicht die Chance auf eine Trainee-Stelle, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Und wer eine Trainee-Stelle absolvieren möchte, hat an einem Praktikum oft gar kein Interesse mehr, weil er bei dem Finden des richtigen Berufes bereits weiter ist. Für einen Trainee geht es meistens nur darum, wo die Trainee-Stelle absolviert wird und nicht in welchem Beruf. Beide Angebote sind auf jeden Fall interessante und gute Ergänzungen für Berufsanfänger.